Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b der Realschule Plus im Aartal säen, pflegen, ernten und essen mit ihren Lehrerinnen Daniela Scheid und Karin Bender seit Mitte März buntes Gemüse direkt aus der Erde. Ob im Klassenraum oder auf dem eigenen Acker – innerhalb des Bildungsprogramms GemüseAckerdemie (https://www.gemueseackerdemie.de) bauen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Gemüse an. Als erste Schule im Rhein-Lahn-Kreis werden bei uns mit Hilfe der GemüseAckerdemie bis zu 30 Gemüsearten in drei Etappen angepflanzt bzw. gesät.
Dabei erleben wir in der Schule, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie diese wachsen und wie viel Arbeit hinter einer reichen Ernte steckt. Übergeordnetes Ziel ist es eine junge Generation für eine gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit zu begeistern, sowie deren Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern.
Über den Winter wurde das Feld, auf dem der Acker entstehen sollte, bereits provisorisch abgesteckt und mit Laub bedeckt, in Ackersprache gemulcht. Mitte Februar wurde mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichsten Klassenstufen, sowie fleißigen Eltern, Lehrkräften und außerschulischen Mentoren wie Reiner Keitsch der Acker umgegraben und für die erste Pflanzung vorbereitet.
Mit der ersten Pflanzung im März kamen Zuckererbsen, Radieschen, Pastinake, Möhren, Kohlrabi, Salate, Fenchel, Kresse, Rauke, Kartoffeln, Sellerie, rote Bete, Palmkohl, Mangold, Schwarzwurzel, Gemüse- wie auch Frühlingszwiebeln auf unsere Felder. Die GemüseAckerdemie achtet bei allen Pflanzungen auf sich ergänzende Mischkulturen und gute Nachbarschaften, um Krankheiten und Schädlingsbefall zu reduzieren. Alle Gemüsesorten kommen aus regionalen Gärtnereien.
Auf Grund der herrschenden Umstände konnten die Schülerinnen und Schüler leider nicht selbst an der Pflanzung teilnehmen, wurden aber via Videoaufnahmen aufs Feld mitgenommen.
Während der Schulschließung kümmerten sich hauptsächlich Karin Bender, Daniela Scheid, die Mentoren Ralf-Dieter und Barbara Scheid um die jungen Pflanzen. Sobald es wieder möglich war ackerten wir in kleinen Schülergruppen am Nachmittag weiter. Mit der Schulöffnung Ende Mai findet wieder unsere wöchentliche Ackerstunde statt in der wir den Boden lockern, gießen, Unkraut jäten und natürlich auch ernten.
An der zweiten Pflanzung Anfang Juni konnten endlich einige unserer Schülerinnen und Schüler teilnehmen und sahen, wie Tomaten, Gurken, Mais, Zucchini, Kürbis, Endivie, Lauch und Bohnen auf unserem Acker einzogen. Teilweise durften sie, unter Beachtung aller Hygiene- und Abstandsregeln, selbst Hand anlegen und die Pflanzen in den Boden bringen.
Für alle Pflanzen benötigen wir Insekten, insbesondere Bienen, die bei der Bestäubung helfen. Mit Hilfe von Barbara Scheid und Annette Stosius (http://www.naturnaar.de) bauten die Schülerinnen und Schüler der 5b bereits im Dezember 2019 ein großzügiges Insektenhotel, welches in der Nähe des Ackers seinen Platz gefunden hat. Ebenso sind ein Totholzhaufen und ein Steinhaufen für weitere Insektenarten entstanden und freuen sich auf ihre krabbelnden und fliegenden Bewohner.
Dank einer großzügigen Sachspende der Firma Bauunternehmung Albert Weil AG (https://www.bauunternehmung-albertweil.de) können wir unsere Gartengeräte in der Nähe des Ackers lagern. Der noch renovierungsbedürftige, ehemalige Baucontainer bietet genügend Platz für all unsere Geräte, wie Grabegabeln, Spaten, Haken, Grubber, Gießkannen, Rechen usw.